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STÄRKEN vor Ort - Hof / Fördergebiet Bahnhofsviertel / Lokaler AktionsplanLokaler Aktionsplan für das BahnhofsviertelDer Lokale Aktionsplan für das Hofer Bahnhofsviertel ist ein wesentlicher Bestandteil des Antrags auf Förderung im Rahmen des ESF-Bundes-Programms STÄRKEN vor Ort. Im Aktionsplan werden die wesentlichen Problemlagen, Entwicklungsziele und Handlungskonzepte für den Stadtteil zusammengetragen und mit Zielvorgaben versehen. Der Lokale Aktionsplan dient dadurch auch dem lokalen Begleitausschuss, der Stadtteilkonferenz und Mikroprojektträgers als eine inhaltliche Orientierung und Zielvorgabe. Bedingt durch die Ausrichtung des Förderprogramms wurde der Schwerpunkt auf die Bereiche Jugend, Frauen und Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements gelegt. Der beruflichen und sozialen Integration kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Der Lokale Aktionsplan wurde im Dezember 2008, basierend auf den Erfahrungen der vorhergehenden Förderperioden zum Programm Lokales Kapital für soziale Zwecke formuliert. Der Aktionsplan wurde von der Lokalen Koordinierungsstelle vorbereitet und konzipiert und aus verschiedenen Einzelbeiträgen zusammengefasst. Neben Projektskizzen sind u.a. der Untersuchungsbericht, Sozialraumanalysen, Zahlen der ARGE und Arbeitsagentur, Protokolle örtlicher Gremien und Einschätzungen lokaler Experten eingeflossen. Der Lokale Aktionsplan - in seiner jeweils geltenden Fassung - bildet eine wichtige Grundlage für die Antragstellung von Mikroprojekten und stellt eine wesentliche Hilfestellung bei der Auswahl und Bewilligung von Anträgen durch den lokalen Begleitausschuss im Förderzeitraum dar. Die Mikroprojekte müssen sich auf die dargestellten Problemlagen und Ziele beziehen. Informationen zum QuartierTypisches GründerzeitviertelDas Bahnhofsviertel ist ein Gründerzeitviertel am Rand der Innenstadt. Historisch ist das Gebiet Ende des 19. Jahrhunderts gewachsen und von dichter Bebauung geprägt. Durch die enge Bebauung weist das Sanierungsgebiet nur wenige Grünflächen für Spiel und Erholung auf. Diese sind zumeist deutlich übernutzt und werden von verschiedenen Interessengruppen beansprucht. Struktur- und BevölkerungswandelDas Viertel unterliegt seit vielen Jahren einem gravierenden Struktur- und Bevölkerungswandel. Die Abwanderung an den Stadtrand, in Umlandgemeinden oder Ballungszentren im Süden Bayerns führt zu einem schleichenden aber merklichen Einwohnerverlust. Der Anteil sozial schwacher Bevölkerungsanteile ist angesichts geringer Mieten, bedingt durch den Modernisierungsrückstand, weiterhin überdurchschnittlich hoch. Insgesamt bezieht knapp ein Drittel der Bevölkerung Transferleistungen von der Bundesagentur für Arbeit oder der ARGE Stadt Hof, wobei der größte Teil Grundsicherungsleistungen für erwerbsfähige Hilfebedürftige nach dem SGB II bezieht. Das Bahnhofsviertel weist des Weiteren einen überdurchschnittlichen Anteil von Migranten an der Wohnbevölkerung auf. Überwiegend gehören die "Ausländer, Aussiedler und Kontingentflüchtlinge" zur Gruppe der benachteiligten Bevölkerungsgruppen. Von besonderer Problematik ist dabei die weiterhin hohe Erwerbslosenquote von Migranten und die geringen Integrationschancen in den ersten Arbeitsmarkt. Die verschiedenen sozialen, ethnischen und religiösen Gruppen und die deutschen Bewohner des Viertels haben nur sehr wenige Berührungspunkte. Gegenseitige Kontakte von sozial benachteiligten Gruppen finden kaum statt. Gemeinsames Merkmal der Benachteiligten ist das geringe durchschnittliche Haushaltseinkommen und die soziale Ausgrenzung durch Arbeitslosigkeit. BeschäftigungssituationIn den letzten Jahren hat sich die Beschäftigungssituation für ungelernte und gering qualifizierte Bewohner erheblich verschlechtert. Die Beschäftigungsmöglichkeiten im Bahnhofsviertel und im Stadtgebiet sind kontinuierlich zurückgegangen, da neben klein- und mittelständischen Betrieben auch Industrieunternehmen Personal abgebaut haben bzw. nur hochqualifizierte Mitarbeiter einstellen. Von dieser Entwicklung sind insbesondere ungelernte und gering qualifizierte Arbeitskräfte mit Migrationshintergrund betroffen, da bestehende Sprachdefizite ein weiteres Vermittlungshemmnis darstellen. Festzustellen ist, dass viele Bewohner über keine ausreichenden Bildungs- und Berufsabschlüsse verfügen. Der Anteil der ungelernten Arbeitnehmer ist im Vergleich mit dem Stadtgebiet besonders hoch. Aus diesen Gründen stagniert seit Jahren die Arbeitslosenquote und die Zahl der ALG II-Empfänger auf einem hohen Niveau im Bahnhofsviertel. Frauen sind von der negativen Beschäftigungssituation besonders betroffen, da neben geringen schulischen und beruflichen Bildungsabschlüssen auch die Familiensituation, hoher Anteil von alleinerziehenden Frauen, eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Die Stadt Hof und insbesondere das Bahnhofsviertel weist im Vergleich mit bayerischen Werten in den Bereichen Kinderarmut, Gesamtarbeitslosenquote, der Jugendarbeitslosigkeit, dem Anteil der Schulabgänger ohne Abschluss sowie der Zahl der Langzeitarbeitslosen und der ALG II-Empfänger negative Spitzenwerte auf. Die Integrationsbemühungen für Migranten, Aussiedler und benachteiligte Deutsche stehen weiterhin im Vordergrund. Frauen, insbesondere mit Migrationshintergrund, benötigen eine spezifische und zielgenaue Förderung. Für Jugendliche ohne oder mit unzureichenden Schulabschlüssen sowie berufsunreife Jugendliche ist die Ausbildungsplatzsituation und das Arbeitsmarktangebot völlig unzureichend. Für Hauptschüler, selbst mit Qualifizierenden Hauptschulabschluss, gibt es kaum freie Ausbildungsplätze. Aus diesem Grund stellt die Förderung von Jugendlichen in der Übertrittsphase Schule / Beruf einen besonderen Schwerpunkt dar. Ein weiterer wichtiger Teilbereich im Bahnhofsviertel ist nach wie vor die Einbeziehung der Wohnbevölkerung in die Prozesse und Projekte. Die Angebote, die bisher für arbeitslose Bewohnerinnen und Bewohner gemacht wurden, konnten die Kontakte nicht auf Dauer festigen. "Lokales Kapital für soziale Zwecke" kann den Zugang zu der Bevölkerung des Projektgebietes meist nur über engagierte Geschäftsleute oder Kooperationspartnerinnen und -partner herstellen, die im Gebiet wohnen. Diese Verbindungen sollen noch verstärkt werden, da sie Erfolg versprechend sind. Die Schwerpunkte aus dem lokalen Aktionsplan im ÜberblickDie Problemlagen zur schulischen Grundbildung, Ausbildungs- und Arbeitsplatzsituation sowie zur gesellschaftlichen Integration standen und stehen im Vordergrund der Aktivitäten. Von Bedeutung sind dabei vielfältige niederschwellige Angebote, um Akzeptanz und Grundlagen für weitergehende Angebote zu schaffen.
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